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Landesprofil Kärnten

Datenstand Mai 2024

In aller Kürze

  • Kärnten zählt heute zu den hochentwickelten europäischen Industrieregionen und kann insbesondere als Standort für den Bereich Elektrotechnik und Elektronik sowie in der industriellen Produktion mit Schwerpunkten in den Bereichen Maschinenbau und der holzverarbeitenden Industrie punkten. Charakteristisch ist eine kleinteilige Wirtschaftsstruktur, in der viele Klein- und Mittelbetriebe einigen wenigen Großbetrieben gegenüberstehen.
  • Die attraktive Naturlandschaft macht das Bundesland sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison zu einer beliebten Urlaubsdestination.
  • Die Kärntner, wie auch die gesamtösterreichische Wirtschaft konnte sich zwar von den COVID-19-bedingten Wirtschaftseinbrüchen erholen, im Jahr 2023 erlebte die Konjunktur eine Abkühlung. Das Beschäftigungsniveau lag 2023 trotzdem um +3,6 % über dem Vorkrisenniveau von 2019.
  • Kärnten verfügt als Schnittstelle zwischen dem slawischen, romanischen und dem deutschen Sprachraum über eine räumliche Schlüsselfunktion und nimmt am Übergang zwischen Mittel- und Südostmitteleuropa wirtschaftlich eine wichtige Position ein (vgl. Seger 2019). Die wirtschaftlichen Stärken umfassen regionale Spezialisierungen, wie im Bau- und Holzbereich in Oberkärnten oder im Maschinenbau und in der Metallerzeugung in Unterkärnten. Im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) kann Kärnten auf einen dynamischen Wachstumsprozess im letzten Jahrzehnt zurückblicken.

Allgemeine Beschreibung

Topografisch kann Kärnten in vier Landschaftsräume untergliedert werden. Das Klagenfurter Becken umfasst den Zentralraum Klagenfurt-Villach und bildet den zentralen Siedlungsschwerpunkt. Im vom Hochgebirge geprägten Oberkärnten konzentriert sich die Bevölkerung in den Längstälern, während im Osten Kärntens das Lavanttal dominiert. Die Gurktaler Alpen mit den zugehörigen Tälern bilden einen geschlossenen Mittelgebirgsraum nördlich der Linie Villach-St. Veit-Friesach (vgl. Seger 2019).

Die größte Wirtschaftskraft innerhalb Kärntens weist der Zentralraum um Klagenfurt und Villach auf, welcher innerhalb des Bundeslandes eine Agglomerationsfunktion hat und mit Industrieunternehmen wie Infineon Technologies Austria AG und mit einer überregional wirkenden Infrastruktur im Bereich Forschung und Entwicklung punkten kann. Wesentlich sind hierbei u.a. der Lakeside Science & Technology Park und der tpv Technologiepark Villach. Günstige Voraussetzungen für die derzeitige wirtschaftliche Bedeutung des Kärntner Zentralraums wurden durch den Anschluss Klagenfurts an die Südbahn 1863 und die Ansiedelung der Bahndirektion in Villach geschaffen. Somit wurde der Grundstein für die derzeitigen Exportverflechtungen mit Slowenien und Italien gelegt. Im Rahmen der Bahnanbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann auch der Tourismus in Kärnten an Fahrt und ist seither zu einem zentralen Standbein der Kärntner Wirtschaft sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison geworden. Ein noch wichtigeres Standbein ist in Kärnten der Produktionssektor, der durch wichtige Betriebe in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau sowie Herstellung von Metallerzeugnissen vertreten ist. Neben dem weit zurückreichenden industriellen Erbe zeichnet sich Kärnten vor allem in ländlicheren Regionen durch starke landwirtschaftliche Traditionen aus.

Menschen

Am 01. Jänner 2023 lebten in Kärnten 568.984 Menschen, was 6,2 % der österreichischen Wohnbevölkerung entspricht. Die Siedlungsschwerpunkte sind die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (104.332 Einwohner) und die Statutarstadt Villach (65.135 Einwohner) mit den angrenzenden Bezirken Klagenfurt Land (61.341 Einwohner) und Villach Land (65.727 Einwohner). Die Bevölkerungsdichte bezogen auf den Dauersiedlungsraum (d.h. Wohnbevölkerung pro km² Dauersiedlungsraum) lag im Jahr 2023 bei 232 Einwohnern je km2 und war die sechsthöchste unter den österreichischen Bundesländern (Österreich: 279 Einwohner je km2 Dauersiedlungsraum). Nur 26 % der Fläche wurden 2023 als Dauersiedlungsraum genutzt, während der größte Teil von Kärnten mit Wald bedeckt ist (vgl. Statistik Austria, 2023).

Kärnten war bis zur Jahrtausendwende eine Region mit weitgehend wachsender Bevölkerung, danach stagnierte die Einwohnerzahl. Seit 2018 lässt sich jedoch wieder ein leichtes Wachstum beobachten. Zwischen 2019 und 2023 betrug das durchschnittliche, jährliche Bevölkerungswachstum +0,4 %, was allerdings der niedrigsten durchschnittlichen Wachstumsrate unter den österreichischen Bundesländern in diesem Zeitraum entspricht. Innerhalb Kärntens gibt es jedoch deutliche Unterschiede, da das Bevölkerungswachstum hauptsächlich auf den Kärntner Zentralraum mit den Bezirken Klagenfurt (Stadt), Villach (Stadt) sowie Klagenfurt Land und Villach Land konzentriert ist. Insbesondere in peripheren Regionen kommt es zu Bevölkerungsrückgängen (vgl. Statistik Austria, 2023).

Das Bevölkerungswachstum in Kärnten beruht dabei hauptsächlich auf Zuwanderung. Die Geburten-Sterbe-Bilanz war zwischen 2018 und 2022 mit -9.472 Einwohnern bzw. -3,4 je 1.000 Einwohner negativ, während die Wanderbilanz mit +6,3 je 1.000 Einwohner deutlich positiv war. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung lag mit 12,8 % mit Stichtag 1.1. 2023 deutlich unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von 19,0%, wobei Wien (34,2 %) hauptsächlich für den höheren Durchschnitt in Österreich verantwortlich ist (vgl. Statistik Austria, 2023).

Die demografische Struktur Kärntens zeigt eine ältere Bevölkerung  im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt. Im Jahr 2023 waren 23,1 % der Kärntnerinnen und Kärntner 65 Jahre und älter (Österreich: 19,6 %), wohingegen der Anteil der Personen bis 19 Jahre in Kärnten bei 18,0% lag (Österreich: 19,3 %). Bis 2040 wird ein weiterer Anstieg des Anteils der 65-jährigen und älteren Personen prognostiziert, wobei Kärnten aus jetziger Sicht mit 31,8 % nach dem Burgenland (32,1%) laut Prognose den zweithöchsten Anteil im Bundesländervergleich aufweisen wird (Österreich: 26,1 %). Für die jüngere Bevölkerung bis 19 Jahre wird eine Abnahme auf 16,4 % prognostiziert, ebenso wird der Anteil der Personen zwischen 20 und 64 Jahren weiter zurückgehen (2040 Kärnten: 51,8 %, Österreich: 55,6 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Die Wohnbevölkerung Kärntens zwischen 25 und 64 Jahren ist vergleichsweise gut gebildet – mit klarem Fokus auf die Lehrausbildung. Im Jahr 2021 hatten nur 13,6 % der Kärntner Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen (Österreich: 17,3 %). Überdurchschnittlich vertreten waren Personen mit einem Lehrabschluss oder der Meisterprüfung als höchste Ausbildung (38,2 %, Österreich: 32,6 %). Der Anteil der Personen mit Fachschulabschluss lag mit 15,2 % etwas über dem Österreichschnitt (14,0 %). 16,2 % verfügten über eine Matura bzw. einen Kollegabschluss (Österreich: 16,4 %) als höchsten Abschluss. Der Anteil der Personen mit Universitäts-, Akademie- oder Fachhochschulabschluss war mit 16,7 % unterdurchschnittlich (Österreich: 19,7 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Im Jahr 2022 lag das Einkommensniveau in Kärnten mit einem Bruttomedianeinkommen von 2.921 € leicht unter dem österreichischen Durchschnitt (Österreich: 2.996 €). Dies entsprach dem viertniedrigsten Wert im Bundesländervergleich. Niedrigere Bruttomedianeinkommen wurden lediglich in den Bundesländern Tirol (2.868 €), Niederösterreich (2.866 €) und im Burgenland (2.626 €) verzeichnet (vgl. DVSV, 2023).

Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede in Kärnten waren nur geringfügig unter dem Durchschnitt. Im Jahr 2022 verdienten Männer im Median 3.343 € (Österreich: 3.426 €, Rang 6 im Bundesländervergleich), während Frauen ein Medianeinkommen von 2.378 € erzielten (Österreich: 2.456 €, Rang 5) (vgl. DVSV, 2023). Zwei wesentliche Faktoren tragen zu diesem großen Einkommensunterschied bei: Zum einen ist der Beschäftigungsanteil der Männer in der Industrie überdurchschnittlich hoch, wo in der Regel besser bezahlt wird. Zum anderen sind Frauen vermehrt in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen tätig, was sich auf ihre Einkommen auswirkt.

Kärnten bildet bezüglich der öffentlichen Erreichbarkeit innerhalb Österreichs das Schlusslicht, da nur knapp 60 % der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten ein regionales Zentrum erreichen können. Im Individualverkehr führt die Tauern Autobahn A10 Richtung Salzburg bzw. Deutschland. Die A11 Karawanken Autobahn setzt ab dem Knoten Villach die A10 Richtung Slowenien fort. Über die Süd Autobahn A2 sind der steirische Zentralraum, Italien sowie die urbanen Agglomerationen in Niederösterreich und Wien gut erreichbar. Eine bedeutende Verbindung in die westliche Obersteiermark und ins Mur-Mürz-Tal, mit anschließendem Anschluss nach Wien, wird durch die Klagenfurter Schnellstraße S37 in Kombination mit der B317 geboten. Die Errichtung der Koralmbahn bindet Kärnten an die neue Verkehrsachse des baltisch-adriatischen Korridors an und verbessert die öffentliche Erreichbarkeit der Bundesländer Steiermark, Niederösterreich und Wien deutlich. Trotz dieser Entwicklung bleiben die Erreichbarkeitsverhältnisse im europäischen und auch nationalen Vergleich weiterhin deutlich unterdurchschnittlich (EK 2023).

Arbeit

Im Jahr 2023 wurden in Kärnten durchschnittlich 219.073 unselbstständig Aktivbeschäftigte gezählt, womit der Anteil an der österreichischen Aktivbeschäftigung bei
5,6 % lag. Mit 38,5 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner lag Kärnten unter dem österreichischen Durchschnitt (42,7). Die Wirtschaftsstruktur ist traditionell kleinteilig. Dem Produktionssektor konnten dabei 27,0 % aller Beschäftigungsverhältnisse zugeordnet werden. Innerhalb des Produktionssektors entfielen 29,4 % der Beschäftigungs-
verhältnisse auf den Technologiebereich. Während der Dienstleistungssektor 72,0 % der unselbständig Aktivbeschäftigten umfasst, sind nur 0,9 % in der Land- und Forstwirtschaft tätig (vgl. DVSV, 2024).

Zwischen 2019 und 2023 stieg die unselbständige Aktivbeschäftigung in Kärnten im Durchschnitt um +0,9 % pro Jahr (Österreich: +1,1 % p.a.). Der Beschäftigungszuwachs lag somit leicht unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt, wobei Frauen mit +1,0 % p.a. ein leicht höheres Wachstum aufwiesen als Männer mit +0,8 % pro Jahr. Das höchste Beschäftigungswachstum seit 2019 wurde in Kärnten im Jahr 2021 verzeichnet (+3,1 %). Dies war dem Aufholprozess nach den Beschäftigungsrückgängen im Rahmen der COVID 19-Pandemie im Jahr 2020 geschuldet. Im Durchschnitt des Jahres 2023 wurden um +0,7 % bzw. +1.417 mehr Beschäftigungsverhältnisse als 2022 gezählt (Österreich: +1,2 %). Das Beschäftigungsniveau übertraf 2023 das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 um +3,6 % (Österreich: +4,6 %) (vgl. DVSV, 2024).

Während die Beschäftigung im Dienstleistungssektor nahezu stagnierte (+0,1 %), weitete der produzierende Bereich die Anzahl der Beschäftigungs-
verhältnisse aus
(+2,0 %). Mehr als vier Fünftel (81,2 %) des Beschäftigungszuwachses (netto) im Jahr 2023 war dem produzierenden Bereich zuzurechnen, 9,5 % entfielen auf den Dienstleistungssektor. Im Produktionssektor war mit +481 Beschäftigungsverhältnissen der absolute Zuwachs im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik am größten, gefolgt vom Maschinenbau mit +473 Beschäftigungsverhältnissen. Relativ betrachtet verzeichnete hingegen der Bereich Leder, Lederwaren und Schuhe mit +10,8 % (+22 Beschäftigungsverhältnisse) das größte Plus im Vergleich zum Vorjahr. Im Dienstleistungsbereich konnten die Bereiche Forschung und Entwicklung (+22,7 %), sowie IKT-Dienstleistungen (+5,0 %) die größten relativen Zuwächse verzeichnen. Hingegen war bei den Arbeitskräfteüberlassern, bedingt durch das konjunkturell herausfordernde Umfeld, im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang bei den Beschäftigungsverhältnissen zu beobachten (-703 Beschäftigungs-
verhältnisse bzw. -8,9 %). Insgesamt 17,3 % der in Kärnten unselbstständig Aktivbeschäftigten waren 2023 im Bereich der Herstellung von Waren, einem Teilbereich des Produktionssektors, tätig. Regionale Spezialisierungen fanden sich in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik (3,7 % der unselbstständig Aktivbeschäftigten in Kärnten), Maschinenbau (3,3 %) sowie in der Herstellung von Metallerzeugnissen (2,0 %) (vgl. DVSV, 2024).

Die Pendelbeziehungen über die Bundeslandgrenzen hinweg sind in Kärnten nur schwach ausgeprägt. Generell überwiegen in Kärnten die Auspendler, wobei bei den Erwerbspendlerinnen und Erwerbspendlern über die Bundeslandgrenze am meisten nach Wien, gefolgt von der Steiermark pendeln. Innerhalb Kärntens ist ein starkes Pendelaufkommen von den peripherer gelegenen Bezirken in den Zentralraum Klagenfurt-Villach zu beobachten. Da die Pendelstrecken teilweise beträchtliche Distanzen überwinden, sind einseitige Pendeldauern von über einer Stunde keine Seltenheit. Mit der Fertigstellung der Koralmbahn kann in Zukunft auch mit einem erhöhten Pendelaufkommen zwischen Kärnten und der Steiermark gerechnet werden (vgl. Statistik Austria, 2023) .

Nach einer deutlichen Abnahme der arbeitslos gemeldeten Personen in Österreich im Jahr 2022 nahm die Zahl der arbeitslosen Personen im Jahr 2023 österreichweit wieder zu. 2023 waren in Österreich im Jahresdurchschnitt 270.773 Personen arbeitslos und damit um +7.652 Personen mehr (+2,9%) als noch im Jahr zuvor. Mit Ausnahme von Tirol und Kärnten waren alle Bundesländer an dieser Entwicklung beteiligt. In Kärnten ging die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen entgegen dem nationalen Trend  um -0,4 % oder -75 zurück (Jahresdurchschnitt: 16.922). Damit fiel der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Kärnten auch stärker aus als in Tirol (-59 Arbeitslose bzw. -0,4 %). Den stärksten Anstieg verzeichneten die industriell geprägten Bundesländer Oberösterreich (+1.572 Arbeitslose bzw. +5,5 %) und die Steiermark (+1.615 Arbeitslose bzw. +5,4 %). In Kärnten war die Zahl der Arbeitslosen annähernd so niedrig wie zuletzt im Jahr 2008 (vgl. AMS, 2024).

Differenziert nach Geschlechtern zeigt sich bei den Männern mit +2,6 % in Kärnten, ebenso wie in Österreich insgesamt, ein Anstieg bei der Arbeitslosigkeit (Österreich: +4,7 %), während bei den Frauen in Kärnten – entgegen dem Bundestrend  – die Betroffenheit rückläufig war (Kärnten: -4,1 %, Österreich: +0,7%). Bei Personen mit niedrigem und mittleren Bildungsniveau (max. Pflichtschule, Lehre) war die Anzahl der Arbeitslosen, ebenso wie im tertiären Bereich rückläufig. Der Anteil an vorgemerkten Arbeitslosen mit Lehre oder Meisterprüfung als höchste Ausbildung belief sich im Jahr 2023 auf 39,1 % (Österreich: 28,7 %), der Anteil mit maximal Pflichtschule lag bei 39,1 % (Österreich: 44,9 %) und der Anteil mit einem tertiären Ausbildungsabschluss betrug 6,3 % (Österreich: 8,9 %).
Die Arbeitslosenquote blieb in Kärnten im Jahr 2023 mit 7,1 % recht stabil, fiel im Vergleich mit Österreich (6,4 %) jedoch höher aus (vgl. AMS, 2024).

Wirtschaft

Die Wirtschaftsstruktur Kärntens ist vor allem durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt. Im Jahr 2023 entfielen in Summe 35,5 % der unselbstständig Beschäftigten auf Betriebe mit mindestens 250 Beschäftigten. In Mittelbetrieben (50–249 Beschäftigte) waren 23,5 % tätig, in Kleinbetrieben (10–49 Beschäftigte) 23,4 % und in Kleinstbetrieben (1–9 Beschäftigte) 17,6 %. Die größten Industriebetriebe (ÖNACE B-F) des Bundeslandes sind: Infineon Technologies Austria AG, MAHLE Filtersysteme Austria GmbH, Glock Gesellschaft m.b.H., Flextronics International Gesellschaft m.b.H. und TREIBACHER INDUSTRIE AG.

Mit 3,05 % wies Kärnten im Jahr 2021 (letztverfügbare Daten) die fünfthöchste F&E-Quote unter den österreichischen Bundesländern auf. Die am BRP gemessene F&E Quote wird in Kärnten in erster Linie vom Unternehmenssektor getragen. Kärnten verfügt somit über eine höhere F&E-Quote als Vorarlberg (1,87 %), Niederösterreich (1,81 %), Salzburg (1,77 %)und das Burgenland (0,84 %) (vgl. Statistik Austria, 2023). Die Innovationskraft Kärntens liegt zudem über dem europäischen Durchschnitt (EK 2023).

Die Exportorientierung Kärntens ist mit gesamten Warenexporten in der Höhe von € 9,4 Mrd. und einer Exportquote von 38 % (2022) unterdurchschnittlich. Lediglich das Burgenland (29 %) und Wien (25 %) verfügten 2022 über niedrigere Exportquoten. Die Exportquote Gesamtösterreichs betrug 44 %. Die wichtigsten Exportgüter Kärntens im Jahr 2022 waren Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren (41,3 %), Erzeugnisse der chemischen und verwandter Industrien (9,9 %) sowie Holz und Holzwaren; Holzkohle; Kork- und Flechtwaren (9,2 %) (vgl. Statistik Austria, 2024).

Im Jahr 2023 wurden in Kärnten 2.563 Gründungen registriert (+3,0 % gegenüber dem Vorjahr, vorläufige Daten). Auch die Zahl der Gründungen ohne Personenbetreuer stieg auf 2.266 Unternehmensneugründungen an (+3,4 %). Die Gründungen der selbstständigen Personenbetreuern blieb mit 297 stabil. Die Gründungsintensität lag mit 4,5 Gründungen je 1.000 Einwohner im österreichischen Durchschnitt (Rang 5 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 4,5 Gründungen je 1.000 Einwohner). Ohne die selbstständige Personenbetreuung wies Kärnten eine Gründungsintensität von 4,0 Gründungen je 1.000 Einwohner auf (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 4,0). Bei der Gründungsintensität ohne Personenbetreuung wurde im vergangenen Jahr ein geringfügiger Anstieg verzeichnet (vgl. WKO, 2024).

Der Tourismus ist in Kärnten ein Wirtschaftszweig von besonderer Bedeutung. Dies wird durch einen Blick auf die Nächtigungsdichte, die im Kalenderjahr 2023 mit 23,2 Nächtigungen je Einwohner den österreichischen Durchschnitt (16,6 Nächtigungen je Einwohner) deutlich übertraf, ersichtlich. Lediglich Tirol (rd. 62,8 Nächtigungen je Einwohner) und Salzburg (53,0) wiesen eine höhere Nächtigungsdichte auf, während Vorarlberg (22,8) über eine etwas geringere Nächtigungsdichte verfügt. Der Tourismus konzentriert sich in Kärnten auf einige Teilregionen: Oberkärnten ist mit seinen Skigebieten einerseits eine Wintersportdestination, sticht aber aufgrund der zahlreichen Seen und Berge auch im Sommer mit hohen Nächtigungszahlen heraus. Im Kärntner Zentralraum mit dem Wörthersee konzentriert sich der Tourismus sehr stark auf die Sommersaison. Im eher weniger touristisch geprägten Unterkärnten sticht v.a. der Klopeiner See als einzelne Tourismusdestination heraus. Aufgrund dieser unterschiedlichen Gegebenheiten unterscheiden sich die Entwicklungen in den einzelnen Tourismusregionen mitunter erheblich. Im Kalenderjahr 2023 konnten die Bezirke Wolfsberg (+9,0 %), Spittal an der Drau (+7,4 %) sowie Hermagor (+7,3 %) die höchsten Nächtigungszuwächse verzeichnen, während in den Bezirken Feldkirchen (-2,1 %), Völkermarkt (-3,0 %) und Klagenfurt Land (-11,3 %) ein Nächtigungsrückgang zu beobachten war. Verglichen mit Österreich (+10,4 %) fiel das Nächtigungsplus in allen Kärntner Bezirken unterdurchschnittlich aus. Sowohl in Kärnten als auch in Österreich insgesamt konnte das Nächtigungsniveau vor der Pandemie auch im Jahr 2023 nicht erreicht werden (Kärnten 2023/2019: -1,3 %, Österreich: -1,0 %) (vgl. Statistik Austria, 2024).

Im Jahr 2023 wurden 13.179.668 touristische Nächtigungen in Kärnten erfasst, womit 8,7% aller österreichischen Nächtigungen auf Kärnten entfielen. Mit einem deutlichen Überhang des Sommertourismus (2023: Kärnten 72,8 % der Nächtigungen, Österreich: 53,9 %) ist Kärnten insbesondere das Ziel ausländischer Gäste (Kalenderjahr 2023: 58,8 %). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag mit 4,1 Tagen je Aufenthalt klar über dem Durchschnitt (Österreich: 3,3). Die Bettenauslastung in Hotels oder ähnlichen Betrieben mit 31,0 % hingegen deutlich unter dem Durchschnitt (Österreich: 40,4 %) (vgl. Statistik Austria, 2024).

 

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