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Landesprofil Kärnten

Datenstand November 2023

In aller Kürze

  • Kärnten zählt heute zu den hochentwickelten europäischen Industrieregionen und kann insbesondere als Standort für den Bereich Elektrotechnik und Elektronik sowie in der industriellen Produktion mit Schwerpunkten in den Bereichen Maschinenbau und der holzverarbeitenden Industrie punkten. Charakteristisch ist eine kleinteilige Wirtschaftsstruktur, in der viele Klein- und Mittelbetriebe einigen wenigen Großbetrieben gegenüberstehen.
  • Die attraktive Naturlandschaft macht das Bundesland sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison zu einer beliebten Urlaubsdestination.
  • Die Kärntner, wie auch die gesamtösterreichische Wirtschaft konnte sich im Jahr 2022, trotz wirtschafts- und geopolitischer Unsicherheiten aufgrund des Ukrainekriegs, weiter von den COVID-19-bedingten Wirtschaftseinbrüchen der Vorjahre erholen. Insbesondere am Arbeitsmarkt zeichnete sich eine deutliche Erholung ab. Das Beschäftigungsniveau lag 2022 um +2,9 % über dem Vorkrisenniveau von 2019.
  • Kärnten verfügt als Schnittstelle zwischen dem slawischen, romanischen und dem deutschen Sprachraum über eine räumliche Schlüsselfunktion und nimmt am Übergang zwischen Mittel- und Südostmitteleuropa wirtschaftlich eine wichtige Position ein (vgl. Seger 2019). Die wirtschaftlichen Stärken umfassen regionale Spezialisierungen, wie im Bau- und Holzbereich in Oberkärnten oder im Maschinenbau und in der Metallerzeugung in Unterkärnten. Im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) kann Kärnten auf einen dynamischen Wachstumsprozess im letzten Jahrzehnt zurückblicken.

Allgemeine Beschreibung

Topografisch kann Kärnten in vier Landschaftsräume untergliedert werden. Das Klagenfurter Becken umfasst den Zentralraum Klagenfurt-Villach und bildet den zentralen Siedlungsschwerpunkt. Im vom Hochgebirge geprägten Oberkärnten konzentriert sich die Bevölkerung in den Längstälern, während im Osten Kärntens das Lavanttal dominiert. Die Gurktaler Alpen mit den zugehörigen Tälern bilden einen geschlossenen Mittelgebirgsraum nördlich der Linie Villach-St. Veit-Friesach (vgl. Seger 2019).

Die größte Wirtschaftskraft innerhalb Kärntens weist der Zentralraum um Klagenfurt und Villach auf, welcher innerhalb des Bundeslandes eine Agglomerationsfunktion hat und mit Industrieunternehmen wie Infineon Technologies Austria AG und mit einer überregional wirkenden Infrastruktur im Bereich Forschung und Entwicklung punkten kann. Wesentlich sind hierbei u.a. der Lakeside Science & Technology Park und der tpv Technologiepark Villach. Günstige Voraussetzungen für die derzeitige wirtschaftliche Bedeutung des Kärntner Zentralraums wurden durch den Anschluss Klagenfurts an die Südbahn 1863 und die Ansiedelung der Bahndirektion in Villach geschaffen. Somit wurde der Grundstein für die derzeitigen Exportverflechtungen mit Slowenien und Italien gelegt. Im Rahmen der Bahnanbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann auch der Tourismus in Kärnten an Fahrt und ist seither zu einem zentralen Standbein der Kärntner Wirtschaft sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison geworden. Ein noch wichtigeres Standbein ist in Kärnten der Produktionssektor, der durch wichtige Betriebe in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau sowie Herstellung von Metallerzeugnissen vertreten ist. Neben dem weit zurückreichenden industriellen Erbe zeichnet sich Kärnten vor allem in ländlicheren Regionen durch starke landwirtschaftliche Traditionen aus.

Menschen

Am 01. Jänner 2023 lebten in Kärnten 568.984 Menschen, was 6,2 % der österreichischen Wohnbevölkerung entspricht. Die Siedlungsschwerpunkte sind die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (104.332 Einwohner) und die Statutarstadt Villach (65.135 Einwohner) mit den angrenzenden Bezirken Klagenfurt Land (61.341 Einwohner) und Villach Land (65.727 Einwohner). Die Bevölkerungsdichte bezogen auf den Dauersiedlungsraum (d.h. Wohnbevölkerung pro km² Dauersiedlungsraum) lag im Jahr 2023 bei 232 Einwohnern je km2 und war die sechsthöchste unter den österreichischen Bundesländern (Österreich: 279 Einwohner je km2 Dauersiedlungsraum). Nur 26 % der Fläche wurden 2023 als Dauersiedlungsraum genutzt, während der größte Teil von Kärnten mit Wald bedeckt ist (Österreich: 39 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Kärnten war bis zur Jahrtausendwende eine Region mit weitgehend wachsender Bevölkerung, danach stagnierte die Einwohnerzahl. Seit 2018 lässt sich jedoch wieder ein leichtes Wachstum beobachten. Zwischen 2019 und 2023 betrug das durchschnittliche, jährliche Bevölkerungswachstum +0,4 %, was allerdings der niedrigsten durchschnittlichen Wachstumsrate unter den österreichischen Bundesländern in diesem Zeitraum entspricht. Innerhalb Kärntens gibt es jedoch deutliche Unterschiede, da das Bevölkerungswachstum hauptsächlich auf den Kärntner Zentralraum mit den Bezirken Klagenfurt (Stadt), Villach (Stadt) sowie Klagenfurt Land und Villach Land konzentriert ist. Insbesondere in peripheren Regionen kommt es zu Bevölkerungsrückgängen (vgl. Statistik Austria, 2023).

Das Bevölkerungswachstum in Kärnten beruht dabei hauptsächlich auf Zuwanderung. Die Geburten-Sterbe-Bilanz war zwischen 2018 und 2022 mit -9.472 Einwohnern bzw. -3,4 je 1.000 Einwohner negativ, während die Wanderbilanz mit +6,3 je 1.000 Einwohner deutlich positiv war. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung lag mit 12,8 % mit Stichtag 1.1. 2023 deutlich unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von 19,0%, wobei Wien (34,2 %) hauptsächlich für den höheren Durchschnitt in Österreich verantwortlich ist (vgl. Statistik Austria, 2023).

Die demografische Struktur Kärntens zeigt eine ältere Bevölkerungim Vergleich zum österreichischen Durchschnitt. Im Jahr 2023 waren 23,1 % der Kärntnerinnen und Kärntner 65 Jahre und älter (Österreich: 19,6 %), wohingegen der Anteil der Personen bis 19 Jahre in Kärnten bei 18,0% lag (Österreich: 19,3 %). Bis 2040 wird ein weiterer Anstieg des Anteils der 65-jährigen und älteren Personen prognostiziert, wobei Kärnten aus jetziger Sicht mit 31,8 % nach dem Burgenland (32,1%) laut Prognose den zweithöchsten Anteil im Bundesländervergleich aufweisen wird (Österreich: 26,1 %). Für die jüngere Bevölkerung bis 19 Jahre wird eine Abnahme auf 16,4 % prognostiziert, ebenso wird der Anteil der Personen zwischen 20 und 64 Jahren weiter zurückgehen (2040 Kärnten: 51,8 %, Österreich: 55,6 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Die Wohnbevölkerung Kärntens zwischen 25 und 64 Jahren ist vergleichsweise gut gebildet – mit klarem Fokus auf die Lehrausbildung. Im Jahr 2021 hatten nur 13,6 % der Kärntner Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren  maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen (Österreich: 17,3 %). Überdurchschnittlich vertreten waren Personen mit einem Lehrabschluss oder der Meisterprüfung als höchste Ausbildung (38,2 %, Österreich: 32,6 %). Der Anteil der Personen mit Fachschulabschluss lag mit 15,2 % etwas über dem Österreichschnitt (14,0 %). 16,2 % verfügten über eine Matura bzw. einen Kollegabschluss (Österreich: 16,4 %) als höchsten Abschluss. Der Anteil der Personen mit Universitäts,- Akademie- oder Fachhochschulabschluss war mit 16,7 % unterdurchschnittlich (Österreich: 19,7 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Im Jahr 2022 lag das Einkommensniveau in Kärnten mit einem Bruttomedianeinkommen von 2.921 € leicht unter dem österreichischen Durchschnitt (Österreich: 2.996 €). Dies entsprach dem viertniedrigsten Wert im Bundesländervergleich. Niedrigere Bruttomedianeinkommen wurden lediglich in den Bundesländern Tirol (2.868 €), Niederösterreich (2.866 €) und im Burgenland (2.626 €) verzeichnet (vgl. DVSV, 2023).

Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede in Kärnten waren nur geringfügig unter dem Durchschnitt. Im Jahr 2022 verdienten Männer im Median 3.343 € (Österreich: 3.426 €, Rang 6 im Bundesländervergleich), während Frauen ein Medianeinkommen von 2.378 € erzielten (Österreich: 2.456 €, Rang 5) (vgl. DVSV, 2023). Zwei wesentliche Faktoren tragen zu diesem großen Einkommensunterschied bei: Zum einen ist der Beschäftigungsanteil der Männer in der Industrie überdurchschnittlich hoch, wo in der Regel besser bezahlt wird. Zum anderen sind Frauen vermehrt in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen tätig, was sich auf ihre Einkommen auswirkt.

Kärnten bildet bezüglich der öffentlichen Erreichbarkeit innerhalb Österreichs das Schlusslicht, da nur knapp 60 % der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten ein regionales Zentrum erreichen können. Im Individualverkehr führt die Tauern Autobahn A10 Richtung Salzburg bzw. Deutschland. Die A11 Karawanken Autobahn setzt ab dem Knoten Villach die A10 Richtung Slowenien fort. Über die Süd Autobahn A2 sind der steirische Zentralraum, Italien sowie die urbanen Agglomerationen in Niederösterreich und Wien gut erreichbar. Eine bedeutende Verbindung in die westliche Obersteiermark und ins Mur-Mürz-Tal, mit anschließendem Anschluss nach Wien, wird durch die Klagenfurter Schnellstraße S37 in Kombination mit der B317 geboten. Die Errichtung der Koralmbahn bindet Kärnten an die neue Verkehrsachse des baltisch-adriatischen Korridors an und verbessert die öffentliche Erreichbarkeit der Bundesländer Steiermark, Niederösterreich und Wien deutlich. Trotz dieser Entwicklung bleiben die Erreichbarkeitsverhältnisse im europäischen und auch nationalen Vergleich weiterhin deutlich unterdurchschnittlich (EK 2022).

Arbeit

Im Jahr 2022 wurden in Kärnten durchschnittlich 217.656 unselbstständig Aktivbeschäftigte gezählt, womit der Anteil an der österreichischen Aktivbeschäftigung bei 5,7 % lag. Mit 38,3 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner lag Kärnten unter dem österreichischen Durchschnitt (42,2). Die Wirtschaftsstruktur ist traditionell kleinteilig. Dem Produktionssektor konnten dabei 26,7 % aller Beschäftigungsverhältnisse zugeordnet werden. Innerhalb des Produktionssektors entfielen 28,2 % der Beschäftigungsverhältnisse auf den Technologiebereich. Während der Dienstleistungssektor 72,4 % der unselbständig Aktivbeschäftigten umfasst, sind nur 0,9 % in der Land- und Forstwirtschaft tätig (vgl. DVSV, 2023).

Zwischen 2018 und 2022 stieg die unselbständige Aktivbeschäftigung in Kärnten im Durchschnitt um +1,0 % pro Jahr (Österreich: +1,2 % p.a.). Der Beschäftigungszuwachs lag somit leicht unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt, wobei Frauen mit +0,9 % p.a. ein leicht niedrigeres Wachstum aufwiesen als Männer mit +1,0 %. Das höchste Beschäftigungswachstum seit 2018 wurde in Kärnten im Jahr 2021 verzeichnet (+3,1 %). Dies war dem Aufholprozess nach den Beschäftigungsrückgängen im Rahmen der COVID 19-Pandemie im Jahr 2020 geschuldet. Im Durchschnitt des Jahres 2022 wurden um +2,6 % bzw. +5.573 mehr Beschäftigungsverhältnisse als 2021 gezählt (Österreich: +3,0 %). Das Beschäftigungsniveau übertraf 2022 das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 um +2,9 % (Österreich: +3,3 %) (vgl. DVSV, 2023).

Positive Entwicklungen sowohl im produzierenden Bereich (+2,5 %) als auch im Dienstleistungssektor (+2,7 %) waren ausschlaggebend für die positive Beschäftigungsdynamik im Jahr 2022. Fast drei Viertel (74,4 %) des gesamten Beschäftigungszuwachses waren dem Dienstleistungssektor zuzurechnen. Mit 25,0 % entfiel ein Viertel des Beschäftigungszuwachses auf den produzierenden Bereich. Im Produktionssektor  war mit +7,9 % der relative Zuwachs im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung am größten. Absolut betrachtet hingegen verzeichnete der Maschinenbau mit +595 unselbstständig Aktivbeschäftigte (Beschäftigungsverhältnisse) den größten absoluten Beschäftigungszuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Im Dienstleistungsbereich konnten die Bereiche Forschung und Entwicklung (+14,7 %), die Beherbergung und Gastronomie (+11,9 %) sowie IKT-Dienstleistungen (+7,9 %) die größten relativen Zuwächse verzeichnen (vgl. DVSV, 2023).

Insgesamt 16,9 % der in Kärnten unselbstständig Aktivbeschäftigten waren 2022 im Bereich der Herstellung von Waren, einem Teilbereich des Produktionssektors, tätig. Regionale Spezialisierungen fanden sich in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik (3,5 % der unselbstständig Aktivbeschäftigten in Kärnten), Maschinenbau (3,1 %) sowie in der Herstellung von Metallerzeugnissen (2,0 %) (vgl. DVSV, 2023).

Die Pendelbeziehungen über die Bundeslandgrenzen hinweg sind in Kärnten nur schwach ausgeprägt. Generell überwiegen in Kärnten die Auspendler, wobei bei den Erwerbspendlerinnen und Erwerbspendler die über die Bundeslandgrenze hinwegpendeln am meisten nach Wien, gefolgt von der Steiermark pendeln. Innerhalb Kärntens ist ein starkes Pendelaufkommen von den peripherer gelegenen Bezirken in den Zentralraum Klagenfurt-Villach zu beobachten. Da die Pendelstrecken teilweise beträchtliche Distanzen überwinden, sind einseitige Pendeldauern von über einer Stunde keine Seltenheit. Mit der Fertigstellung der Koralmbahn kann in Zukunft auch mit einem erhöhten Pendelaufkommen zwischen Kärnten und der Steiermark gerechnet werden (vgl. Statistik Austria, 2023).

Im Rahmen eines Aufholprozesses nach den Krisenjahren 2020 und 2021 konnte 2022 eine deutliche Abnahme der arbeitslos gemeldeten Personen in Österreich verzeichnet werden. 2022 waren in Österreich im Jahresdurchschnitt 263.121 Personen arbeitslos und damit um -68.620 Personen weniger (-20,7 %) als noch im Jahr zuvor. Alle Bundesländer waren an dieser positiven Entwicklung beteiligt. In Kärnten ging die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen um -18,9 % oder -3.972 zurück (Jahresdurchschnitt: 16.997). Die stärksten Rückgänge bei den Arbeitslosen verzeichneten 2022 die Bundesländer Tirol (-36,4 %) und Salzburg (-32,4 %), die geringsten Wien (-17,2 %) und das Burgenland (-17,5 %) wobei die Zahl der Arbeitslosen in allen Bundesländern unter dem Vorkrisenniveau von 2019 lag. In Kärnten war die Zahl der Arbeitslosen annähernd so niedrig wie zuletzt im Jahr 2008 (vgl. AMS, 2023).

Sowohl bei Männern (Kärnten: -16,1 %, Österreich: -18,7 %) als auch bei Frauen (Kärnten: -22,1 %, Österreich: -23,0 %) konnte somit ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit beobachtet werden. Der Rückgang der Arbeitslosen erstreckte sich über alle Bildungsniveaus. Der Anteil an vorgemerkten Arbeitslosen mit Lehre oder Meisterprüfung als höchste Ausbildung belief sich im Jahr 2022 auf 39,3 % (Österreich: 29,6 %), der Anteil mit maximal Pflichtschule lag bei 39,0 % (Österreich: 44,6 %) und der Anteil mit einem tertiärem Ausbildungsabschluss betrug 6,4 % (Österreich: 8,3 %) (vgl. AMS, 2023).

Die Arbeitslosenquote sank in Kärnten im Jahr 2022 um -1,7 %-Punkte auf 7,1 % (Österreich: 6,3 % bzw.-1,7 %-Punkte). Eine höhere Arbeitslosenquote fand sich nur in Wien (10,5 %) (vgl. AMS, 2023).

Wirtschaft

Die Wirtschaftsstruktur Kärntens ist vor allem durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt. Im Jahr 2022 entfielen in Summe 35,4 % der unselbstständig Beschäftigten auf Betriebe mit mindestens 250 Beschäftigten. In Mittelbetrieben (50–249 Beschäftigte) waren 23,7 % tätig, in Kleinbetrieben (10–49 Beschäftigte) 23,2 % und in Kleinstbetrieben (1–9 Beschäftigte) 17,8 %. Die größten Industriebetriebe (ÖNACE B-F) des Bundeslandes sind: Infineon Technologies Austria AG, MAHLE Filtersysteme Austria GmbH, Glock Gesellschaft m.b.H., Flextronics International Gesellschaft m.b.H. und TREIBACHER INDUSTRIE AG.

Mit 2,98 % wies Kärnten im Jahr 2021 (letztverfügbare Daten) die fünfthöchste F&E-Quote unter den österreichischen Bundesländern auf. Die am BRP gemessene F&E Quote wird in Kärnten in erster Linie vom Unternehmenssektor getragen. Kärnten verfügt somit über eine höhere F&E-Quote als Vorarlberg (1,86 %), Niederösterreich (1,78 %), Salzburg (1,75 %) und das Burgenland (0,84 %). Die Innovationskraft Kärntens liegt zudem über dem europäischen Durchschnitt (EK 2023).

Die Exportorientierung Kärntens ist mit gesamten Warenexporten in der Höhe von € 9,4 Mrd. und einer Exportquote von 37 % (2022) unterdurchschnittlich (2022 vorläufige Werte). Lediglich das Burgenland (29 %) und Wien (24 %) verfügten 2022 über niedrigere Exportquoten. Die Exportquote Gesamtösterreichs betrug 43 %. Die wichtigsten Exportgüter Kärntens im Jahr 2022 waren Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren (41,2 %), Erzeugnisse der chemischen und verwandter Industrien (9,9 %) sowie Holz und Holzwaren; Holzkohle; Kork- und Flechtwaren (9,2 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

Im Jahr 2022 wurden in Kärnten 2.488 Gründungen registriert (-2,1 % gegenüber dem Vorjahr). Die Zahl der Gründungen ohne Personenbetreuer blieb mit 2.191 Unternehmensneugründungen stabil. Bei den Gründungen der selbstständigen Personenbetreuern war ein Rückgang um - 15,4 % auf 297 zu beobachten. Die Gründungsintensität lag mit 4,4 Gründungen je 1.000 Einwohner im österreichischen Durchschnitt (Rang 5 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 4,4 Gründungen je 1.000 Einwohner). Ohne die selbstständige Personenbetreuung wies Kärnten eine Gründungsintensität von 3,9 Gründungen je 1.000 Einwohner auf (Rang 4 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 3,9). Bei der Gründungsintensität ohne Personenbetreuung wurde im vergangenen Jahr ein geringfügiger Rückgang verzeichnet (vgl. WKO, 2023).

Der Tourismus ist in Kärnten ein Wirtschaftszweig von besonderer Bedeutung. Dies wird durch einen Blick auf die Nächtigungsdichte, die 2022 mit 22,8 Nächtigungen je Einwohner den österreichischen Durchschnitt (15,2 Nächtigungen je Einwohner) deutlich übertraf, ersichtlich. Lediglich Tirol (rd. 58,6 Nächtigungen je Einwohner) und Salzburg (48,0) wiesen eine höhere Nächtigungsdichte auf, während Vorarlberg (21,3) über eine etwas geringere Nächtigungsdichte verfügt. Der Tourismus konzentriert sich in Kärnten auf einige Teilregionen: Oberkärnten ist mit seinen Skigebieten einerseits eine Wintersportdestination, sticht aber aufgrund der zahlreichen Seen und Berge auch im Sommer mit hohen Nächtigungszahlen heraus. Im Kärntner Zentralraum mit dem Wörthersee konzentriert sich der Tourismus sehr stark auf die Sommersaison. Im eher weniger touristisch geprägten Unterkärnten sticht v.a. der Klopeiner See als einzelne Tourismusdestination heraus. Aufgrund dieser unterschiedlichen Gegebenheiten unterscheiden sich die Entwicklungen in den einzelnen Tourismusregionen mitunter erheblich. Im Kalenderjahr 2022 konnten die Bezirke Hermagor (+55,1 %) und Spittal an der Drau (+36,2 %) die höchsten Nächtigungszuwächse verzeichnen, was auf das fast gänzliche Ausfallen der Wintersaison 2020/2021 und dementsprechend hohe Wachstumsraten im Vergleich zum Jahr 2021 zurückzuführen ist. Spittal an der Drau erreichte 2022 94,2 % des Vorkrisenniveaus, Hermagor 91,8 % davon. Im Bezirk Völkermarkt hingegen stieg die Zahl der Nächtigungen 2022 um nur +3,5 %, wobei das Vorkrisenniveau jedoch um +7,1 % übertroffen wurde (vgl. Statistik Austria, 2023).

Im Jahr 2022 wurden 12.846.239 touristische Nächtigungen  in Kärnten erfasst, womit 9,4 % aller österreichischen Nächtigungen auf Kärnten entfielen. Mit einem deutlichen Überhang des Sommertourismus (2022: 78,8 % der Nächtigungen, Österreich: 59,6 %) ist Kärnten insbesondere das Ziel ausländischer Gäste (Kalenderjahr 2022: 56,0 %). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag mit 4,2 Tagen je Aufenthalt klar über dem Durchschnitt (Österreich: 3,4). Die Bettenauslastung in Hotels oder ähnlichen Betrieben mit 29,7 % hingegen deutlich unter dem Durchschnitt (Österreich: 37,1 %) (vgl. Statistik Austria, 2023).

 

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