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Landesprofil Kärnten

Datenstand Juni 2025

In aller Kürze

  • Kärnten zählt heute zu den hochentwickelten europäischen Industrieregionen und kann insbesondere als Standort für den Bereich Elektrotechnik und Elektronik sowie in der industriellen Produktion mit Schwerpunkten in den Bereichen Maschinenbau und der holzverarbeitenden Industrie punkten. Charakteristisch ist eine kleinteilige Wirtschaftsstruktur, in der viele Klein- und Mittelbetriebe einigen wenigen Großbetrieben gegenüberstehen.
  • Die attraktive Naturlandschaft macht das Bundesland sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison zu einer beliebten Urlaubsdestination.
  • Die Kärntner, wie auch die gesamtösterreichische Wirtschaft, erlebte im Jahr 2024 eine deutliche Abkühlung. Das Beschäftigungsniveau lag 2024 trotzdem um +3,3 % über dem Niveau von 2019 – und damit über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
  • Kärnten verfügt als Schnittstelle zwischen dem slawischen, romanischen und deutschen Sprachraum über eine räumliche Schlüsselfunktion und nimmt am Übergang zwischen Mittel- und Südostmitteleuropa wirtschaftlich eine wichtige Position ein (vgl. Seger 2019). Die wirtschaftlichen Stärken umfassen regionale Spezialisierungen, wie im Bau- und Holzbereich in Oberkärnten oder im Maschinenbau und in der Metallerzeugung in Unterkärnten. Im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) kann Kärnten auf einen dynamischen Wachstumsprozess im letzten Jahrzehnt zurückblicken.

Allgemeine Beschreibung

Topografisch kann Kärnten in vier Landschaftsräume untergliedert werden. Das Klagenfurter Becken umfasst den Zentralraum Klagenfurt-Villach und bildet den zentralen Siedlungsschwerpunkt. Im vom Hochgebirge geprägten Oberkärnten konzentriert sich die Bevölkerung in den Längstälern, während im Osten Kärntens das Lavanttal dominiert. Die Gurktaler Alpen mit den zugehörigen Tälern bilden einen geschlossenen Mittelgebirgsraum nördlich der Linie Villach-St. Veit-Friesach (vgl. Seger 2019).

Die größte Wirtschaftskraft innerhalb Kärntens weist der Zentralraum um Klagenfurt und Villach auf, welcher innerhalb des Bundeslandes eine Agglomerationsfunktion hat und mit Industrieunternehmen wie Infineon Technologies Austria AG und mit einer überregional wirkenden Infrastruktur im Bereich Forschung und Entwicklung punkten kann. Wesentlich sind hierbei u.a. der Lakeside Science & Technology Park und der tpv Technologiepark Villach. Günstige Voraussetzungen für die derzeitige wirtschaftliche Bedeutung des Kärntner Zentralraums wurden durch den Anschluss Klagenfurts an die Südbahn 1863 und die Ansiedelung der Bahndirektion in Villach geschaffen. Somit wurde der Grundstein für die derzeitigen Exportverflechtungen mit Slowenien und Italien gelegt. Im Rahmen der Bahnanbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann auch der Tourismus in Kärnten an Fahrt und ist seither zu einem zentralen Standbein der Kärntner Wirtschaft sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison geworden. Ein noch wichtigeres Standbein ist in Kärnten der Produktionssektor, der durch wichtige Betriebe in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau sowie Herstellung von Metallerzeugnissen vertreten ist. Neben dem weit zurückreichenden industriellen Erbe zeichnet sich Kärnten vor allem in ländlicheren Regionen durch starke landwirtschaftliche Traditionen aus.

Menschen

Am 01. Jänner 2025 lebten in Kärnten 570.095 Menschen, was 6,2 % der österreichischen Wohnbevölkerung entspricht. Die Siedlungsschwerpunkte sind die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (105.256 Einwohner) und die Statutarstadt Villach (65.749 Einwohner) mit den angrenzenden Bezirken Klagenfurt Land (62.060 Einwohner) und Villach Land (65.656 Einwohner). Die Bevölkerungsdichte bezogen auf den Dauersiedlungsraum (d.h. Wohnbevölkerung pro km² Dauersiedlungsraum) lag im Jahr 2025 bei 231 Einwohnern je km2 und war die sechsthöchste unter den österreichischen Bundesländern (Österreich: 281 Einwohner je kmDauersiedlungsraum). Nur 26 % der Fläche wurden 2025 als Dauersiedlungsraum genutzt, während der größte Teil von Kärnten mit Wald bedeckt ist (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Kärnten war bis zur Jahrtausendwende eine Region mit weitgehend wachsender Bevölkerung, danach stagnierte die Einwohnerzahl. Seit 2018 lässt sich jedoch wieder ein leichtes Wachstum beobachten. Zwischen 2021 und 2025 betrug das durchschnittliche, jährliche Bevölkerungswachstum +0,4 %, was allerdings der niedrigsten Wachstumsrate unter den österreichischen Bundesländern entspricht. Innerhalb Kärntens gibt es jedoch deutliche Unterschiede, da das Bevölkerungswachstum hauptsächlich auf den Kärntner Zentralraum mit den Bezirken Klagenfurt (Stadt), Villach (Stadt) sowie Klagenfurt Land und Villach Land sowie vereinzelte Bezirke wie Feldkirchen konzentriert ist. Insbesondere in peripheren Regionen kommt es zu Bevölkerungsrückgängen (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Das Bevölkerungswachstum in Kärnten beruht dabei hauptsächlich auf Zuwanderung. Die Geburten-Sterbe-Bilanz war zwischen 2020 und 2024 mit -10.927 Einwohnern bzw. -3,9 je 1.000 Einwohner negativ, während die Wanderbilanz mit +7,0 je 1.000 Einwohner deutlich positiv war. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung lag mit 13,6 % mit Stichtag 1.1. 2025 deutlich unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von 20,2%, wobei Wien (36,4 %) hauptverantwortlich für den höheren Durchschnitt in Österreich ist (vgl.STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Die demografische Struktur Kärntens zeigt eine ältere Bevölkerung im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt. Im Jahr 2025 waren 24,1 % der Kärntnerinnen und Kärntner 65 Jahre und älter (Österreich: 20,2 %), wohingegen der Anteil der Personen bis 19 Jahre in Kärnten bei 17,8 % lag (Österreich: 19,2 %). Bis 2040 wird ein weiterer Anstieg des Anteils der 65-jährigen und älteren Personen prognostiziert, wobei Kärnten aus jetziger Sicht mit 31,8 % nach dem Burgenland (32,1%) laut Prognose den zweithöchsten Anteil im Bundesländervergleich aufweisen wird (Österreich: 26,1 %). Für die jüngere Bevölkerung bis 19 Jahre wird eine Abnahme auf 16,4 % prognostiziert, ebenso wird der Anteil der Personen zwischen 20 und 64 Jahren weiter zurückgehen (2040 Kärnten: 51,8 %, Österreich: 55,6 %) (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Die Wohnbevölkerung Kärntens zwischen 25 und 64 Jahren ist vergleichsweise gut gebildet – mit klarem Fokus auf die Lehrausbildung. Im Jahr 2023 hatten nur 13,7 % der Kärntner Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen (Österreich: 17,1 %). Überdurchschnittlich vertreten waren Personen mit einem Lehrabschluss oder der Meisterprüfung als höchste Ausbildung (36,7 %, Österreich: 31,5 %). Der Anteil der Personen mit Fachschulabschluss lag mit 15,0 % etwas über dem Österreichschnitt (13,7 %). 16,7 % verfügten über eine Matura bzw. einen Kollegabschluss (Österreich: 16,7 %) als höchsten Abschluss. Der Anteil der Personen mit Universitäts-, Akademie- oder Fachhochschulabschluss war mit 18,0 % unterdurchschnittlich (Österreich: 21,0 %) (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Im Jahr 2023 lag das Einkommensniveau der in Kärnten beschäftigten Personen mit einem Bruttomedianeinkommen von 3.143 € leicht unter dem österreichischen Durchschnitt (Österreich: 3.229 €). Dies entsprach dem fünftniedrigsten Wert im Bundesländervergleich. Niedrigere Bruttomedianeinkommen wurden in den Bundesländern Salzburg (3.126 €), Niederösterreich (3.097 €), Tirol (3.067 €) und im Burgenland (2.845 €) verzeichnet (vgl. DVSV, 2024).

Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede der in Kärnten beschäftigten Personen waren nur geringfügig unter dem Durchschnitt. Im Jahr 2023 verdienten Männer im Median 3.583 € (Österreich: 3.691 €, Rang 7 im Bundesländervergleich), während Frauen ein Medianeinkommen von 2.575 € erzielten (Österreich: 2.661 €, Rang 5). Zwei wesentliche Faktoren tragen zu diesem großen Einkommensunterschied bei: Zum einen ist der Beschäftigungsanteil der Männer in der Industrie überdurchschnittlich hoch, wo in der Regel besser bezahlt wird. Zum anderen sind Frauen vermehrt in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen tätig, was sich auf ihre Einkommen auswirkt (vgl. DVSV, 2024).

Kärnten bildet bezüglich der öffentlichen Erreichbarkeit innerhalb Österreichs das Schlusslicht, da nur knapp 60 % der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten ein regionales Zentrum erreichen können. Im Individualverkehr führt die Tauern Autobahn A10 Richtung Salzburg bzw. Deutschland. Die A11 Karawanken Autobahn setzt ab dem Knoten Villach die A10 Richtung Slowenien fort. Über die Süd Autobahn A2 sind der steirische Zentralraum, Italien sowie die urbanen Agglomerationen in Niederösterreich und Wien gut erreichbar. Eine bedeutende Verbindung in die westliche Obersteiermark und ins Mur-Mürz-Tal, mit anschließendem Anschluss nach Wien, wird durch die Klagenfurter Schnellstraße S37 in Kombination mit der B317 geboten. Die Errichtung der Koralmbahn bindet Kärnten an die neue Verkehrsachse des baltisch-adriatischen Korridors an und verbessert die öffentliche Erreichbarkeit der Bundesländer Steiermark, Niederösterreich und Wien deutlich. Trotz dieser Entwicklung bleiben die Erreichbarkeitsverhältnisse im europäischen und auch nationalen Vergleich weiterhin deutlich unterdurchschnittlich (EK 2023).

Arbeit

Im Jahr 2024 wurden in Kärnten durchschnittlich 218.421 unselbstständig Aktivbeschäftigte gezählt, womit der Anteil an der österreichischen Aktivbeschäftigung bei 5,6 % lag. Mit 38,3 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner lag Kärnten unter dem österreichischen Durchschnitt (42,4). Die Wirtschaftsstruktur ist traditionell kleinteilig. Dem Produktionssektor konnten dabei 26,9 % aller Beschäftigungsverhältnisse zugeordnet werden. Innerhalb des Produktionssektors entfielen 46,4 % der Beschäftigungsverhältnisse auf den Technologiebereich. Während der Dienstleistungssektor 72,2 % der unselbständig Aktivbeschäftigten umfasst, sind nur 0,9 % in der Land- und Forstwirtschaft tätig (vgl. DVSV, 2025).

Zwischen 2020 und 2024 stieg die Zahl der unselbständig Aktivbeschäftigten in Kärnten im Durchschnitt um +1,5 % pro Jahr (Österreich: +1,7 % p.a.) – wobei hier angemerkt werden muss, dass das Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Verwerfungen am heimischen Arbeitsmarkt ein Ausnahmejahr darstellt und das Wachstum aufgrund von Aufholeffekten vergleichsweise hoch ausfällt. Verglichen mit dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 war das Beschäftigungswachstum in Kärnten mit +0,6 % p.a. deutlich geringer (Österreich: +0,9 % p.a.). Der Beschäftigungszuwachs zwischen 2020 und 2024 lag leicht unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt, wobei Frauen mit +1,9 % p.a. ein höheres Wachstum aufwiesen als Männer mit +1,2 % pro Jahr. Das höchste Beschäftigungswachstum seit 2019 wurde in Kärnten im Jahr 2021 verzeichnet (+3,1 %). Dies war dem Aufholprozess nach den deutlichen Beschäftigungsrückgängen im Rahmen der COVID 19-Pandemie im Jahr 2020 geschuldet (vgl. DVSV, 2025). 

Im Durchschnitt des Jahres 2024 wurden um -0,3 % bzw. -652 weniger Beschäftigungsverhältnisse als 2023 gezählt (Österreich: +0,2 %). Das Beschäftigungsniveau übertraf 2024 das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 um +3,3 % (Österreich: +4,8 %). Während die Beschäftigung im Dienstleistungssektor im Jahr 2024 weitgehend stagnierte (-0,1 %), sank im produzierenden Bereich die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse (-0,9 %). Rund vier Fünftel (79,8 %) des Beschäftigungsrückgangs (netto) im Jahr 2024 war dem produzierenden Bereich zuzurechnen, 14,7 % entfielen auf den Dienstleistungssektor. Im Produktionssektor war der absolute Beschäftigungsrückgang, mit -437 Beschäftigungsverhältnissen, in der Warenherstellung am stärksten ausgeprägt. Konkret nahm die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse im Bereich der Herstellung von Metallerzeugnissen mit -148 am deutlichsten ab, gefolgt von der Elektrotechnik und Elektronik mit -113 Beschäftigungsverhältnissen. Relativ betrachtet verzeichnete der Bereich Leder, Lederwaren und Schuhe mit +18,1 % (+41 Beschäftigungsverhältnisse) das größte Plus im Vergleich zum Vorjahr und auch im Maschinenbau wurde mehr Beschäftigung auf- als abgebaut (+0,8 % bzw. +59 Beschäftigungsverhältnisse). Im Dienstleistungsbereich konnten die Wirtschaftsklassen Verwaltung & Führung von Unternehmen & Betrieben sowie Unternehmensberatung (+7,8 %), sowie die Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie (+6,8 %) die größten relativen Zuwächse verzeichnen, was vielfach hochqualifizierte Jobs betraf. Hingegen war bei den Arbeitskräfteüberlassern, bedingt durch das konjunkturell herausfordernde Umfeld, im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang bei den Beschäftigungsverhältnissen zu beobachten (-1.414 Beschäftigungsverhältnisse bzw. -19,7 %) (vgl. DVSV, 2025).

Insgesamt 17,1 % der in Kärnten unselbstständig Aktivbeschäftigten waren 2024 im Bereich der Herstellung von Waren, einem Teilbereich des Produktionssektors, tätig. Regionale Spezialisierungen fanden sich in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik (3,7 % der unselbstständig Aktivbeschäftigten in Kärnten), Maschinenbau (3,3 %) sowie in der Herstellung von Metallerzeugnissen (2,0 %) (vgl. DVSV, 2025).

Die Pendelbeziehungen über die Bundeslandgrenzen hinweg sind in Kärnten nur schwach ausgeprägt. Generell überwiegen in Kärnten die Auspendler, wobei bei den Erwerbspendlern über die Bundeslandgrenze am meisten nach Wien, gefolgt von der Steiermark pendeln. Innerhalb Kärntens ist ein starkes Pendelaufkommen von den peripherer gelegenen Bezirken in den Zentralraum Klagenfurt-Villach zu beobachten. Da die Pendelstrecken teilweise beträchtliche Distanzen überwinden, sind einseitige Pendeldauern von über einer Stunde keine Seltenheit. Mit der Fertigstellung der Koralmbahn kann in Zukunft auch mit einem erhöhten Pendelaufkommen zwischen Kärnten und der Steiermark gerechnet werden (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Nach einem Anstieg der arbeitslos gemeldeten Personen in Österreich im Jahr 2023 nahm die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2024 österreichweit erneut zu. 2024 waren in Österreich im Jahresdurchschnitt 297.851 Personen arbeitslos gemeldet und damit um +27.078 Personen mehr (+10,0 %) als noch im Jahr zuvor. In Kärnten stieg die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen mit +4,1 % bzw. +698 deutlich weniger stark (Jahresdurchschnitt 2024: 17.620 Arbeitslose) – und im Bundesländervergleich sogar am geringsten – an. Damit fiel der Zuwachs der Arbeitslosigkeit in Kärnten auch schwächer aus als im zweitplatziertem Burgenland (+528 Arbeitslose bzw. +6,9 %). Den stärksten Anstieg verzeichneten die industriell geprägten Bundesländer Oberösterreich (+5.225 Arbeitslose bzw. +17,2 %) und die Steiermark (+3.905 Arbeitslose bzw. +12,3 %) (vgl. AMS, 2025).

Bei den Männern in Kärnten stieg die Arbeitslosigkeit um +5,8 % und damit weniger stark als im Bundesdurchschnitt, wo ein Zuwachs von +10,7 % verzeichnet wurde. Auch bei den Frauen fiel der Anstieg in Kärnten mit +1,9 % deutlich moderater aus als österreichweit, wo die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen um +9,1 % zunahm. In Kärnten war in allen Bildungsgruppen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die deutlichsten Zuwächse zeigen sich bei arbeitslos gemeldeten Personen mit einem Universitätsabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung (+10,2 %) gefolgt von Arbeitslosen mit Matura (+9,5 %). Die meisten arbeitslosen Personen wiesen auch 2024 maximal Pflichtschulabschluss auf (Kärnten: 39,4 %; Österreich: 45,0 %). Auf Arbeitslose mit Lehre oder Meisterprüfung als höchste abgeschlossene Ausbildung entfiel ein Anteil von 38,1 % (Österreich: 28,1 %), der Anteil der Arbeitslosen mit einem tertiären Ausbildungsabschluss betrug 6,7 % (Österreich: 9,5 %) (vgl. AMS, 2025).

Die Arbeitslosenquote blieb in Kärnten im Jahr 2024 mit 7,3 % vergleichsweise stabil (2023: 7,1 %), fiel im Vergleich mit Österreich (7,0 %) jedoch höher aus (vgl. AMS, 2025).

Wirtschaft

Die Wirtschaftsstruktur Kärntens ist vor allem durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt. Im Jahr 2024 entfielen in Summe 35,8 % der unselbstständig Beschäftigten auf Betriebe mit mindestens 250 Beschäftigten. In Mittelbetrieben (50–249 Beschäftigte) waren 23,4 % tätig, in Kleinbetrieben (10–49 Beschäftigte) 23,5 % und in Kleinstbetrieben (1–9 Beschäftigte) 17,3 %. Die größten Industriebetriebe (ÖNACE B-F) des Bundeslandes sind: Infineon Technologies Austria AG, MAHLE Filtersysteme Austria GmbH, Glock Gesellschaft m.b.H., KELAG und Flextronics International Gesellschaft m.b.H.

Mit 3,0 % wies Kärnten im Jahr 2021 (letztverfügbare Daten) die fünfthöchste F&E-Quote unter den österreichischen Bundesländern auf. Die am BRP gemessene F&E Quote wird in Kärnten in erster Linie vom Unternehmenssektor getragen. Kärnten verfügt somit über eine höhere F&E-Quote als Vorarlberg (1,87 %), Niederösterreich (1,83 %), Salzburg (1,78 %)und das Burgenland (0,84 %). Die Innovationskraft Kärntens liegt zudem über dem europäischen Durchschnitt (EK 2023).

Die Exportorientierung Kärntens ist mit gesamten Warenexporten in der Höhe von  9,5 Mrd. € und einer Exportquote von 36 % (2023) unterdurchschnittlich. Lediglich das Burgenland und Wien (jeweils 26 %) wiesen 2023 niedrigere Exportquoten auf. Die Exportquote Gesamtösterreichs betrug 42 %. Die wichtigsten Exportgüter Kärntens im Jahr 2023 waren Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren (46,3 % der gesamten Warenexporte), Erzeugnisse der chemischen und verwandter Industrien (9,1 %) sowie Holz und Holzwaren; Holzkohle; Kork- und Flechtwaren (7,3 %) (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Im Jahr 2024 wurden in Kärnten 2.533 Gründungen registriert (-1,7 % gegenüber dem Vorjahr, vorläufige Daten). Auch die Zahl der Gründungen ohne Personenbetreuer ging auf 2.225 Unternehmensneugründungen zurück (-2,5 %). Die Gründungsintensität lag mit 4,4 Gründungen je 1.000 Einwohner knapp unter dem österreichischen Durchschnitt (Rang 6 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 4,5 Gründungen je 1.000 Einwohner). Ohne die selbstständige Personenbetreuung wies Kärnten eine Gründungsintensität von 3,9 Gründungen je 1.000 Einwohner auf (Rang 4 unter den österreichischen Bundesländern, Österreich: 4,0). Bei der Gründungsintensität ohne Personenbetreuung wurde im vergangenen Jahr ein geringfügiger Rückgang verzeichnet (2023: 3,9 Gründungen je 1.000 Einwohner) (vgl. WKO, 2025).

Der Tourismus ist in Kärnten ein Wirtschaftszweig von besonderer Bedeutung. Dies wird durch einen Blick auf die Nächtigungsdichte ersichtlich, die im Kalenderjahr 2024 mit 23,1 Nächtigungen je Einwohner den österreichischen Durchschnitt (16,8 Nächtigungen je Einwohner) deutlich übertraf. Lediglich Tirol (rd. 63,4 Nächtigungen je Einwohner), Salzburg (52,8) und Vorarlberg (23,2) wiesen eine höhere Nächtigungsdichte auf. Der Tourismus konzentriert sich in Kärnten auf einige Teilregionen: Oberkärnten ist mit seinen Skigebieten einerseits eine Wintersportdestination, sticht aber aufgrund der zahlreichen Seen und Berge auch im Sommer mit hohen Nächtigungszahlen heraus. Im Kärntner Zentralraum mit dem Wörthersee konzentriert sich der Tourismus sehr stark auf die Sommersaison. Im eher weniger touristisch geprägten Unterkärnten sticht v.a. der Klopeiner See als einzelne Tourismusdestination heraus. Aufgrund dieser unterschiedlichen Gegebenheiten unterscheiden sich die Entwicklungen in den einzelnen Tourismusregionen mitunter erheblich. Im Kalenderjahr 2024 konnten die Bezirke Villach (Stadt) (+3,3 %), Hermagor (+2,6 %), Klagenfurt Land (+2,2 %) sowie Völkermarkt (+1,1 %) Nächtigungszuwächse verzeichnen, während in den Bezirken St. Veit an der Glan (-9,6 %), Spittal an der Drau (-1,9 %) und Wolfsberg (-1,2 %) die stärksten Nächtigungsrückgänge zu beobachten waren. Im Vergleich zu Österreich, wo die Nächtigungen um +2,1 % zunahmen, verzeichnete Kärnten insgesamt einen Rückgang von -0,3 %. Während Kärnten auch im Jahr 2024 das Nächtigungsniveau von vor der Pandemie nicht erreichte (-1,7 % gegenüber 2019), konnte Österreich insgesamt das Vorkrisenniveau mit einem Plus von +1,1 % bereits übertreffen, auch wenn die Entwicklung der Wertschöpfung nicht mit jener der Nächtigungen schritthalten kann (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

Im Jahr 2024 wurden 13.138.793 touristische Nächtigungen in Kärnten erfasst, womit 8,5% aller österreichischen Nächtigungen auf Kärnten entfielen. Mit einem deutlichen Überhang des Sommertourismus (Tourismusjahr 2024: Kärnten 72,3 % der Nächtigungen, Österreich: 53,4 %) ist Kärnten insbesondere das Ziel ausländischer Gäste (Kalenderjahr 2024: Kärnten 59,2 % der Nächtigungen, Österreich: 73,9 %). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag mit 4,0 Tagen je Aufenthalt klar über dem Durchschnitt (Österreich: 3,3), die Bettenauslastung in Hotels oder ähnlichen Betrieben, mit 30,7 %, hingegen deutlich unter dem Durchschnitt (Österreich: 40,7 %) (vgl. STATISTIK AUSTRIA, 2025).

 

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